Mediaval-Bote

Nachrichten vom Goldberg- Freitag, 06.09.2019

2017 - 2018 - 2019: Fr - Sa - So

Editorial

Im 12. Jahr angekommen wagen wir uns mit dem Motto „New Steps“ in eine neue Zeit des Festival-Mediaval. Am Wochenende könnt ihr nur Bands und Künstler erleben, die noch nie vor Ort waren und glaubt mir, da sind einige Highlights dabei! Außerdem neu in diesem Jahr ist das Living Chess, in welchem berühmte Schachpartien auf einem großen Feld mit echten Menschen in traumhaften Kostümen nachgespielt werden. Wie eh und je wird es natürlich außerdem viele Lager und Marktstände, Kinderprogramm, Piratentreiben in der kostenlosen Goldbergbucht und natürlich tolle Lesungen im Literaturzelt geben.
Das alles wäre absolut unmöglich ohne ein großes Team bestehend aus freiwilligen Helfern, welche ihre Freizeit Jahr für Jahr wochenlang auf dem Goldberg verbringen um ein großartiges Festival-Mediaval zu erschaffen. Wenn ihr an diesem Wochenende also feiert, trinkt und tanzt, dann seid in Gedanken doch auch mal bei all diesen tollen Menschen, die euch dieses Wochenende ermöglichen.
Rhea Schertel

Bandinterview: Ye Banished Privateers


Foto: Bernd Sonntag

Jede Wette, so ein Konzert wie das am heutigen Abend von Ye Banished Privateers hat die Piratenbucht noch nie gesehen. Völlig zurecht gilt das Schwedische Musikerkollektiv als weltweit beste Piratenband. Eine die man gesehen haben muss und die, egal ob auf der großen Bühne oder einfach irgendwo im Gelände mit ihren akustischen Instrumenten musizierend, unglaublich Spaß macht. Für uns keine Frage Ye Banished Privateers um ein Interview zu bitten. Danke an Magda und die ganze Band für die großartige Unterstützung. 12 Jahre Festival-Mediaval, 12 Fragen für Ye Bansished Privateers.

1) Es ist Euer erster Besuch beim Festival-Mediaval. Was habt ihr denn schon darüber gehört und was erwartet ihr Euch von dem Festival?Since we first set foot in the holy Roman empire we’ve heard from other bands, fans and photographers that it’s a great festival. We’re happy to finally be invited, what took you so long? Seriously though, we expect a great party and we are certainly going to do our best to contribute.

2) Was darf denn das Publikum von Euerem Auftritt heute erwarten? They can expect a barrage of shipwrecked shanties and tar stained tunes. There might also be a slight case of blood and flogging. Not for the faint of heart.

3) Ich habe Euch ja schon öfters erlebt und ihr spielt ja auch sehr gerne nicht nur auf der Bühne, sondern auch oft an allen möglichen Plätzen auch als Straßenmusiker. Leider wird das in Selb so nicht möglich sein, weil ihr ja das ganze Wochenende beim Annotopia in Rothenburg seid. Was ist denn für Euch der Reiz Straßenmusik zu machen? We enjoy the intimacy, there’s no speakers or cables holding you back. We play acoustic instruments and when we play live and unplugged, our music is the way it’s “supposed” to sound. And it’s super easy to interact with the audience and get direct response - that’s really cool!

4) Ihr stammt ja aus Umea in Schweden. Seit einigen Jahren ist aber musikalisch gesehen Deutschland Eure zweite oder vielleicht sogar erste musikalische Heimat geworden. Was reizt Euch denn so an Deutschland und wie waren denn in der Vergangenheit Eure Erfahrungen mit dem Deutschen Publikum? Germany, and the german audience is very special, and very different from Sweden. In Germany, people are not afraid to travel many miles in order to support their favorite bands. They dance, scream and sing, and are fantastic in that way. Swedes can be a bit up tight, and the pirate music scene hasn’t really made a big impact in Sweden, so it can be a bit difficult to convince festivals and promoters to book a dozen pirates to come and wreck their stage.

5) Wie ist es denn um die Mittelalterszene in Schweden bestellt? Nyckelharpa, Swedish bagpipes and hurdy gurdies are core instruments in the Swedish medieval scene, none of which is played in Ye Banished Privateers. Still, we frequently raid the medieval week in Visby on the island Gotland, a festival that binds the Swedish medieval scene together.

6) Da viele Ye Banished Privateers sicher noch nie gesehen haben, weil ihr Euch in Bayern ja bisher noch recht rar gemacht habt (wenn ich richtig informiert bin ist Selb der 4. Bayern-Auftritt, davon der dritte in Franken) geschweige denn kennen, wird es Zeit die Band Ye Banished Privateers mal näher vorzustellen. Wer kann das besser als ihr selbst. It seems to be a good source you have there, sounds about right! Ye Banished Privateers is a unruly collection of accordionists, basists, guitarists, violinists (so MANY…), singers, drummers, mandolinists etc. You name it, we’ve got it. We play original music which is inspired by swedish and irish folk music. Add high energy and drama, and put it in a early 18th century narrative - that’s us!

7) Wenn ich richtig informiert bin besteht ihr aus fast 30 Mitgliedern und je nach Zeit kommen dann immer wieder etwas andere Besetzungen nach Deutschland. Einige von Euch sind aber unersetzbar und eigentlich immer dabei. Wie läuft denn das so, gibt es da oft Diskussionen wer kann bzw. darf und wart ihr schon mal mit allen auf einer Bühne gestanden. We’re rather a collective of musicians, for each tour we form a band with the crew members who’s able to and want to go. This makes every stage show unique with different lead vocalists and different instrument settings. No one is irreplaceable and that’s a great strength of ours - we create each show depending on who’s going to perform that day. The biggest crowd of privateers that’s played together on stage was in Umeå at one of our release partys - we were 26 up there on the same time!

8) Eure Bühnenshows sind teilweise ja ziemlich spektakulär und passend für die Piratenzeit auch schon mal ziemlich derb. Da hängt dann jemand am Galgen oder wird im Bottich ersäuft. Beides ziemlich realistisch und nicht immer sehr familienfreundlich. Ist das auch der Grund, dass ihr diese Showeffekte nicht immer vorführt? In our experience, kids enjoy a good hanging as much as anyone, but since we drink rum for breakfast we tend to forget the bloody rope at home.

9) Vielen Leuten ist in keiner Weise bewusst welch unglaublicher Aufwand dahintersteckt, das Ye Banished Privateers in Deutschland auftreten. Das fängt ja schon mit unzähligen Kilometern Wegstrecke an. Und bei so einer großen Truppe kann man sicher auch nicht von der Musik leben. Gebt den Leuten doch bitte einmal einen kleinen Einblick in das moderne Piratenleben. Well, we can tell you it’s great! We have found a formula where we can combine family life and civilian careers with monthly rock star weekends of traveling, drinking rum and beardbanging on a stage in front of a huge audience that knows our every song.

10) Bisher gibt es drei Alben und ihr habt schon neue Songs, die ihr teilweise auch schon auf der Bühne präsentiert. Wann gibt es eine neue CD und was könnt ihr über Euere Zukunftspläne verraten? We can reveal that there’s a new album in the making and that we’re really proud of it. Our plan for the future is to keep doing our thing; playing high energy folk music, doing stupid shit on stage and to spread good messages to the world. Hopefully we will be able to do it in more countries soon - we’re aiming to tour the rest of Europe, and the world!

11) Euer Auftritt in Selb ist in der Piratenbucht. Das ist der Bereich, den man auch ohne Eintritt zu bezahlen besuchen kann und ich bin sicher, so viele Leute wie heute Abend haben die Bucht noch nie besucht. Ausgerechnet neben der Bühne befindet sich die Bar mit unglaublich tollen Rum / Whiskey Sorten. Ist es nicht sehr leichtsinnig gerade Schwedische Piraten dort auftreten zu lassen? Yes, and since you need to ask we’re presuming that you want us to empty the bar and sink the float. We’ll do our worst!

12) Zum Abschluss gibt’s noch einen kleinen Joker. Was wollt ihr denn unbedingt noch los werden? Was sollten die Leute unbedingt noch über Euch beide und Ye Banished Privateers wissen oder was ist Euch noch wichtig, was bisher nicht zur Sprache kam? We want to get rid of bagpipers in the morning, faulty cables on stage, the patriarchy in general, and scurvy of course. We really hope to see a lot of people attend our show at Festival-Mediaval - let’s put on a great party!

Weitgereiste Besucher erzählen: Bettina aus der Schweiz

In unserer kleinen Reihe Besucher von „weiter weg“ vorzustellen haben wir uns mit Bettina Mosel aus der Schweiz unterhalten. Hier unser kleines Interview:

Frage 1) Liebe Bettina, Du bist ja gebürtige Selberin, wohnst aber nun seit 2010 in Baar in der Schweiz. Wie weit ist das denn weg? Die ehemaligen Selber kommen ja eigentlich immer zum Wiesenfest heim. Du aber zum Festival-Mediaval. Wie oft warst Du denn bisher schon und hast Du auch noch einen Bezug zu Selb?
Baar ist 600 km von Selb entfernt (Anmerkung: Kanton Zug 24.000 Einwohner). Da ich keine Schulkinder in Selb hatte und habe, ist das Wiesenfest nicht mehr so von zentraler Bedeutung für mich – nur als die eigenen Kinder noch klein und ich jugendlich war, war es interessant. Später haben wir bei Regensburg gelebt und uns eher in die «nördlichste Stadt Italiens» verliebt. Eigentlich wollte ich schon lange Mal zum Festival-Mediaval, aber die Entfernung und das Alter des Jüngsten und die Arbeit und ganz viele vernünftige blabalaba-Ausreden haben es bis 2019 verhindert. Jetzt bin ich endlich zum ersten Mal dabei. Natürlich war ich auf meinen Sohn immer sehr neidisch, der nun zum dritten Mal dabei sein wird.

Frage 2) Auf was freust Du Dich denn in diesem Jahr besonders?
Ich freue mich auf alles wie ein Schneekönig! Ganz besonders freue ich mich auf die Atmosphäre, die Musik, das Verbindende, Fiedeln und Dudelsäcke, die Begeisterung, die ich bis jetzt nur durch Berichte erfahren habe und natürlich auf die Tatsache, mit meinem erwachsenen Sohn dort sein zu dürfen und viele wunderbare Momente mit ihm zu sammeln. Ich bin schon gespannt auf die vielen Leckereien und Workshops. «Geschichten weben» klingt verführerisch! Am liebsten würde ich keine Darbietung verpassen. Die Red Hot Chilli Pipers sind natürlich schon ein Highlight.

Frage 3) Kommst Du allein oder seid ihr eine ganze Gruppe? Wann reist ihr denn an und bleibt ihr danach noch etwas, oder bleibt es ein reiner Festivalbesuch?
Ich komme nur mit meinem Sohn. Da ich bis Donnerstag um 16:30 Uhr noch in Bern in einem Meeting sitze, werde ich mich um 17:00 Uhr in den Zug nach Zürich und dort in den Bus nach München setzen. Dort werde ich von Jonas abgeholt. Dann reisen wir Freitag am Vormittag an. Und: Es ist das erste Mal für mich, dass ich auf einem Festival im Zelt übernachte. Ich werde viel Support brauchen – so ganz ohne festes Dach über dem Kopf.

Frage 4) Die Deutschen und die Österreicher necken sich ja immer wieder ganz gerne, meist ist das aber eher eine lustige Frotzelei. Auch mit den Deutschen und den Schweizern ist das ja ähnlich. Wie kommt man denn als Deutscher in der Schweiz zurecht? Beim Festival wird man das vermutlich gar nicht merken, da wirst Du bestimmt Dein Selberisch rauskramen.
Ja nu. Die Dütschen nehmen den Schwyzern (nach eigener Aussage) nicht nur die Wohnungen und die Arbeitsplätze weg, sondern auch die Parkplätze. Hast du gewusst, dass man in der Schweiz parkiert? Wir kommen seit zehn Jahren dort sehr gut zurecht. Unser Sohn hat seine komplette Schulzeit hier er- und überlebt. Man fragt uns immer wieder: «Isch es guet, wenn i Dialekt rede?» Ja! Es ist uns lieber, die Schweizer reden Dialekt, als wenn sie sich mühsam die Sätze in «Schriftsprache» zurechtlegen. Dann komm ich selber «nüm druus». Außerdem frotzeln sie selbst herzlich gerne über die Dialekte der anderen Kantone. Die deutschen Arbeiter stellen einen großen Anteil an Fachkräften in der Schweiz. Und auf die EU sind die Schweizer schon gar nicht gut zu sprechen. Den oberfränkischen Dialekt lege ich auch in der Schweiz nicht ab. Man muss Gott für alles danken – auch für einen Oberfranken!

Frage 5) Erzähl uns doch mal wie es mit der Mittelalterszene in Schweiz bestellt ist, gibt es da auch besuchenswerte Mittelalterveranstaltungen? Mit Eluveitie und Koenix sind ja diesmal auch zwei Schweizer Bands dabei. Aber recht viel mehr gibt es da in der Schweiz nicht, abgesehen von Cellar Darling, oder?
In der Schweiz gibt es unter anderem das Mittelalterfest in Zug rund um die Burg Zug und den Mittelaltermarkt bei Kriessern. Die Schweizer Musikszene gibt für meinen Geschmack nicht so viel her. Aber wir sind immer mal wieder in Pratteln im Z7 auf Konzerten oder in Zürich. Manchmal muss es dann halt Deutschland sein, um zum Beispiel In Extremo zu erleben. Es dürfen auch mal die Toten Hosen sein, die uns in Zürich und Luzern besucht haben.

Frage 6) Wir haben uns in diesem Jahr ja schon beim Shamrock Festival gesehen, Du magst also besonders gern Irische Musik, bist ein großer Fiddlers Fan und magst neben Schandmaul auch härtere Sachen, wie Rammstein und Amon Amarth. Was würdest Du dir denn für die nächsten Jahre wünschen und welche Band vermisst Du in diesem Jahr besonders?
Feuerschwanz, Versengold, Flogging Molly, In Extremo, Katzenjammer, Saltatio Mortis, Van Canto, Disturbed, … Ich vermisse eigentlich nichts – bin eher neugierig, was die «Neuen» machen und bin auf der Suche nach neuem Musik-Futter.

Frage 7) Du bist beruflich als Atemtherapeutin tätig. Kannst Du uns zum Abschluss darüber noch etwas erzählen? Ich denke vielen Besuchern sagt das gar nichts.
In der Atem-Arbeit (Methode nach Ilse Middendorf) sind wir auf der Suche nach dem ureigenen Atemrhythmus jedes Menschen. Entweder durch eine Atembehandlung auf der Liege – hier wird über verschiedene Griffe, durch Druck und Dehnung das Atemgeschehen aufgegriffen - oder durch einfache aber wirkungsvolle Atemübungen. Dabei ist ein Ausgleich unser Ziel. Wo der Mensch zu viel Körperspannung aufweist, kann die Muskelspannung gelockert werden, wo er zu wenig Spannung hat, wird sie gefördert – und das so lange, bis die Durchlässigkeit für die Atemwelle erreicht ist. Ganz einfach kannst du den Atem anregen, wenn du genussvoll gähnst oder dich geschmeidig räkelst und dehnst. Außerdem wichtig: Immer durch die Nase atmen. Nur dann kommt die Atemluft bestens vorbereitet in die Atemwege. Besonders zu empfehlen ist die Atemtherapie unter anderem bei Stress, psychosomatischen Erkrankungen, Migräne und dem Wunsch nach wohltuender Entspannung.

Chris Hyde - Magier aus Leidenschaft

In diesem Jahr tritt Chris Hyde, der Salonmagier, erstmals in Selb auf dem Festival-Mediaval auf. Dennoch ist er hier kein Unbekannter, hat er doch bis letztes Jahr unter seinem bürgerlichen Namen Christian Müller als Orga die Workshops organisiert.
Die Magie hat ihn schon als Kind fasziniert. Dennoch hat es bis 2010 gedauert, bis er beschloss, das Zaubererhandwerk zu erlernen. Auslöser dafür war, dass er in seinem Beruf als Licht- und Tontechniker den Zauberer Oliver Grammel kennengelernt hat. Dessen Auftritte haben Chris sehr beeindruckt. Eine Fügung wollte es, dass er die Zauberin Seraphina traf, die übrigens auch schon Workshops auf dem Festival-Mediaval gehalten hat. Allerdings nicht in Magie. Sie brachte ihm das erste Wunder bei. So nennt Chris einen magischen Moment. Daraufhin wurde er zum Zauberlehrling: er besorgte sich weiterführende Literatur und nahm bei Zauberern Unterricht. Dafür musste er zum Glück nicht den weiten Weg nach Hogwarts antreten. Seine Lehrer residierten alle in Berlin, was für ihn sehr praktisch ist, da er selbst dort lebt. So hat er die Zauberkunst ab 2016 richtig erlernt. Unterstützt wurde er von den Zauberern Oliver Grammel, Fabian Weiss, Freddie Rutz und den sehr bekannten Salonmagiern Axel Hecklau und André Kursch. In Berlin gibt es einen magischen Zirkel. Dort blieben seine Bestrebungen nicht verborgen und so blieb es nicht aus, dass er die Einladung bekam, Mitglied zu werden. Dazu muss man allerdings eine Aufnahmeprüfung machen. Chris Hyde hatte sich für diesen Zweck ein 30 minütiges Programm zusammengestellt und dieses eingeübt. Allerdings wollte er es, als Generalprobe für die Prüfung, einem Publikum vorstellen. Am 11. August 2018 war es dann soweit: der erste offizielle Auftritt. Diese Probeshow war ein so großer Erfolg, dass er seither offiziell als Salonmagier agiert und bekannt ist. Seit dem 10.04.2019 ist Chris Hyde Mitglied im Magischen Zirkel Berlin und ebenso im Magischen Zirkel von Deutschland. Innerhalb eines Jahres hat er bereits sechs Shows gezeigt, vier weitere sind geplant, plus die drei Vorstellungen auf dem Festival-Mediaval. Das ist für einen Magier, der erst seit so kurzer Zeit öffentlich aktiv ist, eine beachtliche Anzahl. Chris plant für 2020, dass er pro Monat zwei Auftritte hat. Dies ist ihm wichtig, um Routine zu erlangen. Man muss sehr intensiv proben, wenn man gute magische Vorstellungen geben möchte. Routine ist aber genauso unerlässlich. Jeder Auftritt schult Chris Hyde, da jeder Gast anders reagiert. Chris arbeitet interaktiv. Er reagiert darauf, wie sich sein Publikum verhält und er nimmt einzelne Gäste mit zu sich auf die Bühne oder bindet sie in die Show ein. Bei seinem ersten Programm, das er auch hier auf dem Festival zeigt, wird er viele Zuschauer auf die Bühne holen und versuchen, mit ihnen magische Momente zu erzeugen, damit alle, die Zuschauer und Chris Hyde, eine schöne Show haben werden. Bei seinem neuen Programm, das am 27. September Premiere hat, wird es anders sein. Dann nimmt er niemand mit auf die Bühne, sondern er geht ins Publikum. Niemand muss Angst haben, mit Chris zusammenzuarbeiten. In manchen Zaubershows ist es so, dass sich der Zauberer über sein „Opfer“ lustig macht, damit das Publikum etwas zu lachen hat. Für den Menschen, der mit dem Magier auf der Bühne steht, ist das aber eine schreckliche Erfahrung. So arbeitet Chris Hyde auf keinen Fall. Er behandelt sein Gegenüber mit großem Respekt, kommt ihm auf Augenhöhe entgegen. Denn der jeweilige Zuschauer hilft ihm den magischen Moment, das Wunder zu erzeugen. Es soll für den Mitwirkenden ein schönes Erlebnis sein. Magie ist für Chris Hyde überall im Leben und sie sollte auch für jeden sichtbar werden. Bei Dingen, die man gerne macht, ist Magie immer mit im Spiel. Seine Entscheidung, Salonmagie zu zeigen, rührt daher, dass es wesentlich intimer ist, als Bühnenzauberei. Auf der Bühne kann man tolle Sachen machen, große Illusionen erzeugen und das Publikum ist absolut fasziniert davon. Aber der Zauberer hat dabei eine große Distanz zu den Zuschauern. Für Chris Hyde bedeutet Magie aber, dass man es hautnah erlebt. Die Leute sollen persönlich erfahren, was Magie bedeutet. Dies ist der Grund, weshalb er auch auf eine Bühne verzichtet oder sie nicht höher als 40 Zentimeter sein sollte. Sonst ist er nicht mehr auf Augenhöhe mit dem Publikum.
Chris plant, auf jeden Fall in seinem Beruf als Licht- und Tontechniker weiterzuarbeiten. Aber langfristig hofft er darauf, dies etwas zu reduzieren und die Zauberei dafür zu intensivieren, um letztendlich mit beiden Tätigkeiten seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können.
Das Wunder mit dem Tuch, das ihm Seraphina beigebracht hat, kann man übrigens in den beiden ersten Vorstellungen von Chris Hyde hier auf dem Goldberg erleben. Chris wünscht sich, mit den Besuchern des Festivals eine tolle Zeit zu haben, dass die Menschen das Festival genießen können. Er hofft, dass sie die Magie des Festival-Mediaval in sich aufnehmen und mit nach Hause nehmen. Bis zum nächsten Jahr. Und dass sie dann wieder hierherkommen.
Auch Chris Hyde hofft, wiederzukommen. Eventuell mit der Salonmagie und einigen Workshops.
Die Vorstellungen finden im Nachtzelt am Freitag um 19.00 Uhr (Dauer ca. 30 Minuten) und am Samstag um 14.30 Uhr (Dauer ca. 30 Minuten) und um 16.30 Uhr statt. Die letzte Vorstellung dauert 45 Minuten und zeigt sein volles Programm.

elkesch

Living Chess - what’s that?


Foto: RheTro - Die Drohne

Lebendes Schach - das ist die wörtliche Übersetzung - lässt vielleicht schon erahnen, um was es dabei geht. Die Schachfiguren sind Menschen, entsprechend kostümiert, um die jeweilige Figur auf dem Schachbrett darzustellen. Die Kostüme wurden von einem Produktdesigner und einer Schneiderin sehr aufwändig gestaltet. Aber keine Angst, es wird nicht so rau wie Zaubererschach gespielt.
Es sind keine freien Partien, die gezeigt werden, sondern verschiedene, weltberühmte Spiele. Das mag nun vielleicht langweilig klingen. Aber das ist es ganz und garnicht. Jede Figur hat einen höchst eigenwilligen Charakter, der jeden ihrer Züge prägt. Das führt zu dramatischen, spannenden, wilden aber auch sehr humorvollen Szenen.
Damit die Spieler genau wissen, was sie zu tun haben, werden die beiden Mannschaften von ihren Spielmachern, sozusagen den Regisseuren, die in Hochstühlen am Feldrand sitzen, Zug um Zug dirigiert.
Als besonderes Schmankerl gibt es bei jeder Partie einen Preis. Bläcky wird persönlich durch jedes Spiel führen und dem- oder derjenigen, welche*r den Namen der gezeigten Partie zuerst nennt, ein Ticket für das nächste Jahr überreichen.
Die Spiele finden in der Arena statt. Die Anfangszeiten könnt Ihr dem Programmheft entnehmen. Sollten allerdings die Springer wieder wie wild über den Platz galoppieren, verschiebt sich der Beginn solange, bis sie wieder eingefangen sind.
elkesch

Weitgereiste Besucher erzählen: Philipp aus Österreich

Es wäre schon ziemlich unfair, unsere Schweizer Nachbarn zu Wort kommen zu lassen, aber unsere Österreicher nicht. Dank Philipp Posch können wir einen Shitstorm vermeiden, mal schauen was er auf unsere Fragen für Antworten parat hat.

Frage 1) Lieber Philipp, Du kommst jetzt zum zwölften Mal nach Selb, warst also seit dem ersten Mal dabei. Woher kommst Du denn und wieso nimmst Du jedes Mal aufs Neue die Anreise in Kauf?
Wir sind aus Ternitz - ca. 50km südlich von Wien. Das bedeutet eine Anfahrt von ca. 610km, was bei Fahrten mit Kids ca. 7h Fahrt bedeutet. Das Fest ist die Anreise auf jeden Fall wert. Es ist für uns einfach wie nach Hause kommen, wenn wir das Festival wieder betreten. Das Festival Feeling ist einzigartig hier. Sehr freundlich (auch die Deutschen *g*) und friedlich. Afoch gmiatlich ;-) Und die Bands sind auch immer wieder spitze obwohl heuer ohne Omnia... Noch immer schwer vorstellbar...

Frage 2) Worauf freust Du Dich denn in diesem Jahr besonders?
Auf keine speziellen Bands, sondern einfach auf das Fest an sich. Wir sind schon gespannt ob das New Steps auch für die Händler gilt und ob es da nach 12 Jahren wieder mal etwas mehr Neues zu entdecken und zu erstehen gibt.

Frage 3) Kommst Du allein oder seid ihr eine ganze Gruppe? Wann reist Ihr denn an und schaut ihr Euch auch danach noch was an, oder ist es ein reiner Festivalbesuch?
Seit Beginn sind wir immer schon in einer Gruppengröße von 8-15 Personen dabei. Mit den Jahren wurde und wird die Gruppenzahl, bedingt durch fleißige Liebesarbeit, immer größer ;-)

Frage 4) Die Deutschen und die Österreicher necken sich ja immer wieder ganz gerne, meist ist das aber eher als lustige Frotzelei gedacht. Wie kommt man denn als Österreicher mit so vielen Deutschen aus?
Wenn man sie erst mal versteht und ihr Verhalten studiert hat sind sie ja eh ganz liebe Zeitgenossen ;-)

Frage 5) Erzähl uns doch mal wie es mit der Mittelalterszene in Österreich bestellt ist, gibt es da auch besuchenswerte Mittelalterveranstaltungen?
Leider nicht wirklich. Wir fahren in Österreich auf fast keine Feste mehr, da zumeist immer die gleichen Anbieter mit demselben Programm von Region zu Region fahren. Das haben die Deutschen leider wirklich besser drauf ;-)

Frage 6) Als alter Hase des Festivals kannst Du ja bestens beurteilen, wie positiv sich das Festival entwickelt hat. Und vor allem nie in seiner Entwicklung stehen bleibt, sondern man immer wieder etwas Neues bietet? Was würdest Du Dir denn für die Zukunft wünschen und wen vermisst Du in diesem Jahr (da "New Steps") besonders?
Vermissen: OMNIA, OMNIA, OMNIA, Versengold und Baseltan... Ganz ohne Headliner und vertraute Bands war es auch für uns zuerst etwas fragwürdig, ob wir die Anfahrt und die Kosten auf uns nehmen sollen. Haben uns aber dann dafür entschieden, da man diese Durststrecke einmal schon akzeptieren kann, da das Festival ja aus mehr besteht. Wir hoffen stark, dass dies bei den nächsten Festivals wieder anders sein wird.

Bandinterview: Dragol

Neben den bekannten Bühnen wie Schloßbühne, Burgbühne, Theaterbühne und Piratenbucht finden ja auch an anderen Stellen noch Konzerte statt. Auch im Literaturzelt gibt es im intimeren Rahmen die eine oder andere musikalische Perle zu entdecken. So wie heute Abend, wenn Dragol auf der Bühne stehen. Wer sich hinter dem ungewöhnlichen Projekt tatsächlich verbirgt war von den beiden zwar nicht rauszubekommen aber sonst ganz viel. Aber lest selbst, zwölf Fragen anlässlich unserer 12. Festivalausgabe an Dragol.
1) Hallo Runa und Vandill, ich hatte ja das Glück Euch beim Autumn Moon schon kennenzulernen. Nun seid ihr erstmals beim Festival-Mediaval dabei. Worauf freut ihr euch hier am meisten und was habt ihr schon vom Festival gehört?Auf neue Erfahrungen! Musikalisch und menschlich. Wir haben bei jedem Auftritt bislang super viele Erfahrungen sammeln dürfen – schöne und herausfordernde. ;) Letztlich sind alle Begegnungen wichtig und inspirierend für uns und die Entwicklung unserer Musik gewesen. Tatsächlich haben wir von dem Festival nur Gutes gehört. Wir freuen uns einfach total, dabei sein zu dürfen.

2) Ihr seid schon sehr speziell in Eurer musikalischen Ausrichtung. Das ist nichts für die Mainstream Charts, sondern ein eigenes Genre, dass Ihr „Dunkel Mär“ nennt. Was verbirgt sich dahinter?Wir sehen uns nicht als reine Musiker. Wir lieben die Kunst in den unterschiedlichsten Bereichen. Der Wunsch, unterschiedliche „Kunstwelten“ zu verbinden zieht sich schon immer durch alle Bereiche unseres Lebens. Mit dem Blick auf Dragol sieht man das gleichermaßen in Kostümen, Songs sowie auch in unserer Bühnenperformance. Die Dunkel Mär ist für uns eine Art großes, dunkles Märchenbuch. Ein Märchenbuch, in dem eben sämtliche fantastische, dunkle Geschichten ihren Platz finden. Wir haben uns durch diverse Genres geackert und dabei endeten wir immer wieder bei dem Gefühl, dass Dragol nicht konsequent einem dieser Stile unterliegt. Uns fehlte ein „neues Genre“. Oder eben einfach eins, welches den Fokus auf deutsche Lyrik und dunkle Märchen legt. Und so entschieden wir uns für ein eigenes Genre... Dunkel Mär

3) Viele Leute sind sich überhaupt nicht bewusst wie schwer es ist mit Musik Geld zu verdienen. Die denken, die stehen auf der Bühne und bekommen fette Gagen. Das ist ja mitnichten so und gerade kleinere Bands haben es richtig schwer. Wir glauben, die meisten Bands können mit Musik kein oder nicht viel Geld verdienen. Wir haben beide einen Job und wir treten nicht auf, um reich zu werden. Dragol jetzt als unser Hobby zu bezeichnen, würde es auch nicht widergeben… Leidenschaft passt besser. :)

4) Ihr seid jetzt eine von mehreren Bands an diesem Wochenende, die weder eine große Plattenfirma im Rücken haben noch eine große Medienpräsenz, geschweige denn einen riesigen Fankreis, von fetten Werbebudget ganz zu schweigen. Ihr müsst Euch Euer Publikum selbst nach und nach erspielen und zum Glück gibt es Festivals, wie das Festival-Mediaval, die auch „kleinen“ Bands eine Bühne geben. Wie schafft ihr es, euch langsam aber sicher auf dem Markt einen Namen zu machen? Wir denken nicht in klein oder groß – dann würden wir uns ja vergleichen. Wir genießen unsere Label-lose Freiheit zu 100 Prozent ;-) und sind dankbar für jede faire Auftrittsmöglichkeit, die uns das Leben schenkt. Aber wir rennen unseren Auftritten nicht wie wahnsinnig hinterher. Wir spielen einfach und schauen was passiert. Hauptsache geben und wachsen. Mit der Einstellung werden wir vielleicht nie vor 100.000 Menschen spielen, aber dafür wäre unsere Musik ohnehin zu speziell.

5) Ich habe mir mit großem Interesse Eure Vision auf der Homepage durchgelesen. Da sprecht ihr von einer zweigeteilten Dragol-Show. Mal mit klassischer Besetzung incl. Chor, dann im zweiten Teil mit Rockband. Wie nahe seid ihr denn der Vision schon gekommen und was kann das Publikum in Selb von Euch erwarten?Das ist nicht ganz so leicht zu beantworten. Wir haben ein paar Zwischensteps auf dem Weg zu unserer Vision. Zu diesen Steps gehören: Album erstellen, Band vergrößern, Eigene organisierte große Konzerte in unterschiedlichen Städten, Und tatsächlich klappern wir grad im Sauseschritt unsere Aufgaben ab. Unser Album kommt bald raus – spätestens im November 2019. Unser erstes selbst organisiertes Konzert wird am 29.11.2019 in der Stadthalle Hiltrup in Münster stattfinden. Dort werden wir mit 2 neuen Bandmitgliedern auftreten (Percussion). Unser erstes Konzert hat also noch keinen Chor und kein Orchester. Aber die Zuschauer werden den Unterschied sofort fühlen. Hier in Selb treten wir in unserer Ursprungsform (zu zweit) auf. Das liegt in erster Linie daran, dass wir für das Literaturzelt gebucht sind. Hier passen wir thematisch auch super rein. Für 4 Leute wäre dieser Raum nicht ganz passend. Aber das bedeutet nicht, dass wir zu zweit weniger Gänsehaut und Emotion nach Selb bringen – es wird nur nicht so tanzbar sein.

6) In ganz vielen eurer Lieder geht es um das Thema Tod, eigentlich etwas um den jeder Mensch gerne einen großen Bogen machen würde. Woher kommt diese Fixierung gerade darauf? So ist es auch nicht verwunderlich, dass man Eure Musik in die Kategorie „Neue Deutsche Todeskunst“ steckt. Könnt ihr damit etwas anfangen? Jein. Als wir das erste Mal in diesen Topf geworfen wurden, dachten wir: Ja vielleicht passen wir da herein, weil es eben so viel um den Tod bei uns geht. Nach genaueren Betrachtungen haben wir uns davon wieder distanziert. Unsere Texte fixieren sich nicht auf den Tod – sie enden nur damit. Hart ausgedrückt nutzen wir den Tod und die Qual als dramatische Konsequenz in unseren Geschichten. Durch diese Konsequenz wiegt jede Handlung; jedes Gefühl mehr. Unsere Fixierung betrifft eher bestimmte Werte: Ehrlichkeit, Loyalität, Verbundenheit, Freiheit… Lieber tot als ein Sklave. Memento mori: Wenn wir den Tod ehren, können wir noch dankbarer für das Leben sein. Wir sind zwar vom Tod und von der Dunkelheit fasziniert – aber wir lieben das Licht!

7) Ihr habt Euch einmal als Endzeit-Band bezeichnet. Vielleicht liegt ihr da gar nicht so schlecht, wenn man die erschreckenden Meldungen von einer brennenden Erde der letzten Tage genauer verfolgt. Aber eigentlich seid ihr doch eher 2 fröhliche Gestalten oder habe ich da einen falschen Eindruck in Hameln gewonnen? Und wieso Endzeit-Band?Ja... das war diese Zu-Sortierungs-Problematik ;-) Wir wollten gerne in eine Schublade passen. Wir haben jetzt für uns erkannt, dass wir in gar keine Schublade passen müssen. So entstand ja das Genre, Dunkel Mär. Jetzt sehen wir uns nicht mehr als reine Endzeit-Band. Man hat uns mal beschrieben als „Mix aus Endzeit, Märchen, Mittelalter und Gothic.“ Die Figuren hinter Van und Runa sind tatsächlich drollige Gesellen. Genau genommen sind wir menschlich sehr positiv und lustig. Wir lieben gute Witze, ehrliche Menschen, Gesang und Kunst in unterschiedlichster Form.Nur unsere Figuren – Van und Runa – tragen diesen dunklen Part und erzählen aus dunklen Welten, düstere Märchen.

8) Euer Auftritt findet ja auf dem weltweit schönsten Mittelalter Musikfestival statt, wie ist den Euer Bezug zur Mittelalterszene?Wir lieben Märchen, schauen Vikings und sind fasziniert von der Mittelalterwelt. Auf dem Mediaval sind wir zum ersten Mal, aber wir sind Fans anderer Mittelaltermärkte. So viele schöne Details gibt es auf den Märkten zu entdecken: All die Feuer, Lichter, die Liebe zum Ambiente und die wunderschön hergerichteten Zelte. Uns gefällt auch der Menschenschlag: offen, ehrlich und ein klein wenig verrückt.

9) Ganz viele Musiker/innen in Deutschland wählen Englisch als Sprache, ihr singt in Deutsch. Wie wichtig ist Euch denn Sprache, wird es demnächst auch Dragol in Englisch geben?Nein. Es wird Übersetzungen geben, aber wir werden nicht anfangen, unsere Texte auf Englisch zu singen. Dragol wird keine Musik für die breite Masse sein. Wenn anderssprachige Menschen unsere Musik mögen, freuen wir uns darüber, dass die Emotion der Geschichte offenbar auch für andere Sprachen fühlbar ist. Natürlich könnte mal ein anderssprachiger Song dazwischen rutschen – unser sprachlicher Kern bleibt deutsch. Zum einen können wir uns im englischen nicht so gut ausdrücken. Zum anderen stehen wir total auf Goethe und glauben, dass der Klang der deutschen Sprache sehr gut zu den mystischen Märchen passt.

10) Ihr macht Euch ja auch viele Gedanken um die visuelle Wirkung von Dragol. Wie wichtig ist Euch Optik generell und im Zusammenhang mit Eurem musikalischen Schaffen?Sehr wichtig. Mit unseren Kostümen wechseln wir in die Welt der Märchen. Wir werden für die Zeit, in der wir unsere Geschichten erzählen zu einem Teil unserer Märchengestalten. Das könnten wir in unseren Alltags-Outfits weder gut fühlen, noch darstellen.

11) Es gibt Sagen und Legenden, Euer Thema sind aber eher die Märchen, also erfundene Geschichten. Was ist denn für Euch so faszinierend an Märchen, bietet nicht das tägliche Leben genug Stoff, um Songs zu schreiben?Wir glauben: Menschen lieben das Gefühl des Gruselns und die meisten lieben fantastische Welten. Märchen gab es schon so lange man denken kann. Früher erzählten sich die Menschen Gruselgeschichten am Feuer. Heut schauen wir TV. Es ist nicht mehr das Gleiche. Und trotzdem geht es weiterhin um das versinken in anderen Welten. Wir glauben und hoffen, mit unseren Songs und unserem Auftreten ein wenig Magie schenken zu dürfen. Wir wünschen uns, die Menschen in geheime Welten in ihrer eigenen Fantasie entführen zu dürfen. Es ist ein wenig das Gefühl, wieder Kind zu sein. Wenn man den Geschichten lauschen darf und sich selbst dabei ertappt, wie die Geschichten das eigene Herz berühren; jemandem Hoffnung zu geben und zu inspirieren, heldenhaft sein zu wollen. Den Zuhörer an gute Werte zu erinnern – Werte, für die es sich eben lohnt, sein Leben zu geben. Und ja – das tägliche Leben bietet genügend Stoff. Wir verpacken diesen Stoff nur in Märchen und lassen ihn nicht nackt. Nachrichten und Infos... bekommen wir so unendlich viel. Wir wollten mit Dragol eine lyrisch-hochwertige alte – und gleichzeitig neue – Märchenwelt erschaffen.

12) Auch für Euch zwei gibt es fürs zwölfte Festival-Mediaval noch als zwölfte Frage einen kleinen Joker zur freien Verfügung. Was wollte Ihr noch gerne loswerden, was bisher nicht zur Sprache kam? Oder was sollten die Festivalbesucher von Dragol unbedingt noch wissen?Lach... also das Einzige, was uns noch einfällt, ist die Aussprache unseres Namens. Wie spricht man Dragol aus? Immer wieder hörten wir, das Menschen das „Ol“ betonen. Tatsächlich liegt aber die Hauptbetonung auf dem „A“ im Namen also: DrAgol.

Bandinterview: Thundercrow

Nach 11 Jahren sind Omnia in Selb erstmals nicht vertreten. Dafür wird man Zwei, die viele durch Omnia bestens kennen und schätzen heute Abend auf der Bühne live erleben können. Rob, der ehemalige Schlagzeuger und Daphyd, „Didgemann“ der Band haben sich zu einem außergewöhnlichen Projekt zusammengefunden. Aber lest selbst und freut Euch auf ein einzigartiges Konzert beim Festival-Mediaval, eines, dass es in dieser Form nie mehr geben wird.
b1) Hallo Ihr zwei. Ihr gehört ja schon fast zum Festival-Mediaval Inventar und wart bisher zehn Mal in Selb. Passend zu „New Steps“ mit Euerem eigenen Projekt Thundercrow. Wie viele Joints braucht man denn, um auf die Idee zu kommen man könnte ja mal etwas mit Schlagzeug und Didgeridoo machen und eine Band gründen.420 joints, ps what’s a didgeridoo?

2) Habt ihr schon daran gedacht das Projekt mit einem Sänger weiter aufzublasen, oder soll es immer ein Instrumentalprojekt bleiben?We like to play with guests on stage, so the basics will stay instrumental, but we can always add singers (like Guinevere at Fantasy Fest, Rijswijk) Maybe...just maybe we will have vocals too at Mediaval (sssssst)

3) Wir kennen uns ja schon sehr lange (zum Glück), trotzdem habe ich Euch selbst noch nie mit Thundercrow live erlebt. Auf was kann man sich denn beim Konzert heute Abend freuen?Dancing! Floating away on beats and didge and GUDA drum. Dance like Blaecky!

4) Ihr wart ja mit Thundercrow schon auf einem ganz besonderen Festival in Amerika, erzählt doch einmal ein bißchen was darüber und wie finden Amerikaner Holländer?We have played Faerieworlds (Portland) twice, Mythic Worlds (Seattle) and Faeriecon (Baltimore) once, and we also performed at Indidjinus Festival (Neal Creek Resort, Scio) The Americans like us Dutchmen, we have had a lot of fun there and jammed until we were drunk.

5) Was habt ihr denn mit Euerem Projekt Thundercrow in nächster Zeit noch so alles vor. HMMMMMMMMMMMMM...... Shall we tell Bernd before we tell the world? ThunderCrow will play their only 2019 show at Festival-Mediaval, and for Rob it will also be the last show! ThunderCrow will move on with more didgeridoos and other weird instruments because Zachary Bainter will take his place. Is it still ThunderCrow then????? or will turn in to CrowZach? we don’t know yet.

6) Rob du bist ja in Selb neben dem Thundercrow Auftritt nochmals auf der Theaterbühne live zu erleben. Erzähl doch mal ein bißchen mehr darüber und die Guda DrumsThe GUDA drum is a hybrid between a handpan and a tongue drum. It has a nice relaxing sound and is used for yoga and other chill sessions. I will make you relax for 30 minutes with GUDA drum, beats, and percussion. I am available for workshops and privat lessons.

7) Ich muss Dich noch etwas fragen Rob. Du bist ja nicht mehr Omnia Mitglied, was wirklich sehr viele Omnia Fans arg bedauern. Ich weiß aber das Du sehr viel musikalisch machst. Erzähl den vielen Omnia und Rob Fans was du noch machst und wo man dich live erleben kann?At the moment I’m playing with Power to the Pipo (funk/jazz) , GUINEVERE (mystic pop) , DJC (Dutch Jazz Choir) , my solo project with GUDA drums (sometimes with double bass and visuals) and I make sure I have some free time for projects like I played with EUZEN on Castlefest. And who knows, maybe I will join ThunderZachCrow some time if we feel like it .

8) Bevor ich es mir mit Dir Daphyd verscherze auch mal eine Frage zu Dir. Was machst Du denn so die ganze Zeit, außer Urlaub in Kroatien. You always mess with me Bernd! You know that ;-) But I can handle that, haha. Well, I do like to travel a lot, and now I am even making plans of quiting my job and travel even more. Make some money with Street music and working a bit in every cool place I will end up. Who knows, what the future will bring. I am a free man soon! Let’s fly away! And see where the wind will bring me.

9) Daphyd die unzähligen Omnia Fans würden mich köpfen, wenn ich nicht wenigstens eine Frage zu Omnia stelle. Du bist ja inzwischen wieder dabei. Was gibt’s denn Neues?Let’s just say, yes I am back. I cannot really say much about the future, but I have a strong feeling there will be music and art we will bring to the world in the next months, years... ;) You’ll see...
Omnia will always be.

10) Du bist ja ein sehr großer Bond Fan. Jetzt hört Dein Idol also zumindest der Schauspieler auf. Was fasziniert dich denn so an 007 und hast Du schon eine Bewerbung abgegeben.I am a very big Bond fan. First of all, the word, Daniel, will stop, is only a roumor now. No where there is official news yet, so I cannot say what I feel about this for now, haha. I already dubmitted as a villain... haha, I will be better playing the evil guy, muwhahaha... What fascinates me, is the style of filming, every other shot, is a big piece of art. From the beginning to the end of the scene, the music, the clothes, the lighting, everything, is perfect. And also, dont forget the bond girls..

11) Ihr zwei seid bestimmt das ganze Wochenende wieder am Festival anzutreffen. Auf was freut Ihr Euch denn besonders.Beer.

12) Zum Abschluss gibt’s noch einen kleinen Joker. Was wollt ihr denn unbedingt noch los werden? Was sollten die Leute unbedingt noch über Euch beide und Thundercrow wissen oder was ist Euch noch wichtig, was bisher nicht zur Sprache kam?This weekend will be your last chance to buy the original ThunderCrow merchandise! So make sure you stop at the mediaval merch booth and buy our last shirts or CD’s !!! They will soon turn in to collector’s items ;-)