Fünf Jahre Bucht und noch kein bisschen leiser
Es war eine metseelige Nacht anno 2013. Ulf Schertel war damals als Stagehand auf dem Festival-Mediaval unterwegs und hatte somit VIP-Zugang. Als er in Richtung seiner Schlafstätte ging, lief er Bläcky in die Arme. Sie setzten sich nieder und schmarrten (= „sich angeregt unterhalten“ auf fränkisch) die halbe Nacht. Im Verlauf dieses Gespräches äußerte Bläcky den Wunsch nach einem Floß. Ulf, vom Met ermutigt, meinte, er mache sich Gedanken darüber.
Ein paar Tage darauf fragte Bläcky Ulf nochmals, ob er sich tatsächlich vorstellen könne, den Bereich zu wechseln, Orga zu werden und ein Floß zu bauen. Und dieser sagte zu. Er schaute sich viele Flöße an und begann, Pläne zu machen. Im Februar darauf übergab er Bläcky die Skizze für ein Boot mit der Grundfläche von 6 x 11 Metern. Bläcky war freudig überrascht, auch von der Größe des Floßes und genehmigte das Vorhaben sofort.
Der Plan wurde daraufhin ausgearbeitet und dem TÜV vorgelegt. Auch dort bekam Ulf einen positiven Bescheid. Ende August im selben Jahr war dann Baubeginn. Ulf bezeichnet den Bau des Floßes als eine Zeit von Blut, Schweiß und Tränen. Doch schließlich war es soweit: das Boot wurde gewassert. Der TÜV-Prüfer kam und nach einer eingehenden Begutachtung bekam es die TÜV-Plakette. Auf die Frage des Prüfers, welche Bootsart er im Fahrzeugschein denn eintragen solle, antwortete Ulf: Piratenfloß. Und so geschah es. Mit ziemlicher Sicherheit ist unser Floß weltweit das einzige Piratenfloß mit TÜV-Zulassung.
Möglich war das Ganze natürlich nur, weil die Familie Rödel den Haidteich dafür zur Verfügung stellte. Bernd Rödel taufte das Floß während des Eröffnungsaktes auf den Namen „Nameless“. Und die Goldbergbucht war geboren.
Da lag die Nameless nun also vor Anker und wurde bewirtschaftet. Aber die Bucht war zu diesem Zeitpunkt noch wüst und leer. Es gab nur die Schänke unter der Leitung von Petra und ihrer Helferin Tine. Und das Raubvogellager Beilried hatte seine Zelte aufgeschlagen. Im Eröffnungsjahr regnete es zudem permanent. Dennoch strömten die Menschen in Scharen auf das Floß.
Ulf wurde von Bläcky zum Admiral der Piraten ernannt.
Im Jahr zwei der Bucht wurde die Struktur verändert. Der Admiral hatte das Floß zu organisieren und um den Rest der Bucht kümmerte sich Basti Aumüller. Es gab Zuwachs: eine Fressbude, das Wikingerlager, Wikingerboote, Kinderbespaßung und erstmals eine schauspielerische Aufführung: das Pirates Action Theatre führte unter Einbeziehung der hauseigenen Piraten die erste Schlacht um die Goldbergbucht auf.
Im Jahr drei kam es zur totalen Machtübernahme durch den Admiral. Das heißt, er kümmerte sich um die gesamte Bucht. Dieser Zustand dauert bis heute an. Parallel dazu wurde Tine die zuständige Orga für die Schänke. Zusätzlich kamen dazu: die Kokosnussbar und die Hundlinge mit ihrem Lager. Die Schlacht um die Bucht blieb im Programm. Allerdings nicht mehr mit Profi-Schauspielern, da unsere Piraten und Teilnehmer der anderen Lagergruppen mit genauso viel Elan und Geschick spielen. Natürlich lagern auch unsere Piraten um den Admiral in der Bucht.
Konzerte auf dem Floss waren von Beginn an Teil des Programms. Die Gruppe Pyrates! spielt jedes Jahr dort und mittlerweile hat sich eine Freundschaft zwischen ihnen und den Festival-Piraten entwickelt.
Der Admiral tritt seit einigen Jahren auch mit den BlackBeers in der Bucht auf.
Im Jahr vier wurde die Schänke neu gebaut und ist jetzt ein richtiges Schmuckstück. Zudem errichtete man eine kleine Bühne außerhalb des Floßes für die Konzerte. Die Gäste können nun auch während einer Darbietung auf dem Floss bewirtet werden.
Im Jahr vier bauten die Piraten ein kleines Beifloß, das für pyrotechnische Effekte genutzt wurde.
2018, im Jubiläumsjahr der Bucht, gibt es wieder eine Neuerung: die Kokosnussbar wurde umgebaut. Dort steht nun ein Leuchtturm. Das war ein Wunsch des Admirals. Natürlich ist er in der Dunkelheit beleuchtet (der Turm, nicht der Admiral), wie es sich für einen ordentlichen Leuchtturm gehört. Dies setzte Jojo Benker um.
Der Eintritt in die Bucht war von Beginn an kostenlos. So bietet sie die Möglichkeit, Festival-Luft zu schnuppern. Und es verwundert es nicht, dass sie sehr viele Menschen anzieht.
Wir gratulieren zum Jubiläum!
Yoho, Ahoi and avast
Being a Pirate is really Badass
Elkesch