Mediaval-Bote

Nachrichten vom Goldberg- Sonntag, 09.09.2018

2017 - 2018: Do - Fr - Sa - So - 2019

Zelt der Begegnung Im Zelt der Begegnung

In einer Zeit, in der das Leben immer vielfältiger und komplizierter wird und die Menschen wieder mehr nach spirituellen Inhalten im Leben suchen, geht die Kirche neue Wege. Das Zelt der Begegnung, welches zum ersten Mal auf dem Festival-Mediaval zu finden ist, legt davon Zeugnis ab. Entwickelt hat es sich aus einem Vorschlag der evangelischen Kirche in Selb. In der Kirche gibt es eine Bewegung, die sich fresh-x oder genauer fresh expressions of church nennt und die in England ihren Ursprung hat. Die Kirche will damit den stetig ansteigenden Austritten entgegenwirken. Die Idee ist, nicht darauf zu warten, dass die Menschen zur Kirche kommen, sondern dass die Kirche zu den Menschen geht und sie genau dort anspricht. So sind die Mitarbeiter der fresh-x Kampagne unterwegs in Fußballstadien, Kneipen und eben auch auf Festivals. Ziel der Kirche ist es, den Menschen das Evangelium ins Alltagsleben zu bringen, wobei die Interessen der Leute im Vordergrund stehen und niemandem etwas übergestülpt werden soll. Diese Idee trug Pfarrer Johannes Herold dem Veranstalter Bläcky Schwarz vor. Er fand sie gut, wollte aber auch anderen religiösen und spirituellen Gruppen die Möglichkeit geben, sich zu zeigen und in Kontakt mit den Festivalbesuchern zu treten. So entwickelte sich die Idee, ein Zelt mit möglichst vielen Ansprechpartnern der verschiedenen Religionen ins Programm aufzunehmen. Dieses Jahr steht das Team der Christuskirche Selb um Pfarrer Johannes Herold bereit. Außerdem Mitglieder der evangelischen Freikirche Selb und Thomas Vömmel, bekannt als Voenix, der seit 1995 als Autor tätig ist. Er vertritt die Heiden. Er hat zugunsten des Festival-Mediaval auf die Teilnahme an der langen Nacht der Religionen in Berlin, bei der er sonst vertreten ist, verzichtet. Dort treffen sich ungefähr 100 Religionsgemeinschaften, spirituelle Gruppen und interreligiöse Gruppen, die zu verschiedensten Veranstaltungen einladen und über die Vielfalt des religiösen Lebens informieren.
Im Zelt der Begegnung kann sich jeder mit den Anwesenden ins Gespräch begeben und seine Fragen zu Glaube und Religion stellen. Kritische Diskussionen sind nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht. Im Zelt der Begegnungen sind spannenden Gespräche und Erfahrungen möglich.

Elkesch

Celtic Power mit Alan Stivell und Carlos Nunez

Für den Samstagabend stand ein ganz besonderes Konzert auf der Schlossbühne auf dem Programm, denn Alan Stivell und Carlos Nunez sollten sich in einer Symbiose der keltisch-bretonischen und irischen Musik zusammenfinden. Alte und neue Meister sozusagen! Doch dann kam alles ein wenig anders.
Der erste Teil des Konzertes gehörte dem französischen Musiker Alan Stivell, der seit seinem neunten Lebensjahr auf der keltischen Harfe der Neuzeit musiziert und wohl so einige Fans sowohl im Publikum, als auch unter den anwesenden Bands und Künstlern hat. Entsprechend groß war auch das Interesse vor und im Bühnengraben. Der Altmeister und seine Band präsentierten zu Anfang ein eher experimentelles Stück über „Boudicca“, die einst die Römer aus ihrer britischen Heimat vertrieb. Für manch einen im Publikum war das fast ein wenig zu schwere Kost, doch das tat der Stimmung insgesamt keinen Abbruch. Stivell, der neben der Harfe auch diverse Flöten spielte und viele Lieder sang, stand ganz unaufgeregt auf der Bühne und versank förmlich in seiner Musik. Er erklärte meist kurz, um welches Stück es sich im Folgenden handelte, bevor er zusammen mit seiner Band seine größten Hits zum Besten gab. In jedem Fall war ihm jedoch Applaus sicher, auch wenn sich nicht so viele Menschen vor der großen Bühne versammelt hatten als noch am Abend zuvor. Die Anwesenden jedoch feierten den Harfenspieler für sein Können und es waren auch einige bretonische Flaggen zu sehen. So klappte auch das Mitsingen bei „Tri Martolod“ hervorragend und das Selber Publikum ließ den Refrain auf dem Goldberg erschallen. Nach gut einer Stunde erschien dann auch Carlos Nunez auf der Bühne, wo die beiden Musiker ein Stück zusammen spielten, nachdem sich Nunez bei Stivell ausgiebig bedankt hatte und den Franzosen quasi als Vorreiter in Sachen bretonisch-irischer Musik würdigte. Leider war es das an dieser Stelle schon mit der oben erwähnten Symbiose, denn Alan Stivell verließ die Bühne und seine Instrumente wurden in Windeseile abgebaut.
Phaedro, der als Moderator durchs Festival führt, fiel die durchaus undankbare Aufgabe zu, den Umbau zu überbrücken, was ihm einige Mühe bereitete, er aber gut meisterte.
Nach einer wirklich kurzen und absolut professionellen Umbaupause, die das Publikum mit Gleichmut hinnahm, betraten dann Carlos Nunez und seine Band die Bühne und legten direkt mit dem los, was ich mir unter „Celtic Power“ vorstelle. Mit flotten Melodien, tanzbaren Rhythmen und einer gehörigen Portion Pfeffer im Hintern brachten der Spanier und seine multikulturellen Mitmusiker die versammelte Menge vor der Bühne zum Tanzen und versprühten neben „Celtic Power“ auch jede Menge Lebensfreude. Dazu trug auch der kanadische Geiger bei, den wir bereits bei Carlos‘ letztem Auftritt auf dem Festival-Mediaval kennenlernen durften und der sich, neben einem furiosen Geigenspiel, auch mit diversen Tanz- und Stepeinlagen gekonnt in Szene zu setzen wusste. Musikalisch ging es quer durch Irland, Galizien und auch kurz nach Lateinamerika. Steve und Jenny von OMNIA hatten an diesem Abend ebenfalls einen kurzen Gastauftritt, denn Carlos hatte sie gebeten, das erste keltische Gedicht überhaupt in einer deutschen Fassung vorzutragen, was den beiden Niederländern gut gelang. Anschließend war wieder Tanzen mit Carlos und Co. angesagt und als der Mann an der Violine dann „Cotton Eye Joe“ anstimmte, bebte der Goldberg unter den Schritten und Sprüngen der tanzenden Menge. Ein furioser Tagesabschluss vor dem Nachtkonzert der Capella Bardica.
Auch wenn wir diesen Auftritt so nicht erwartet haben, ist dieses Konzert exemplarisch für Selb zu sehen. Sowohl das Zusammenspiel der beiden großen Musiker, als auch jeder Einzelauftritt für sich sind ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass auf dem Festival-Mediaval nicht nur Musik für das Feiervolk, sondern auch künstlerischer Anspruch und große Namen der Weltmusik einen Platz finden.

Billie Przegendza (UnArt Webzine)

Der Tag voller Wunder und Zauber im Literaturzelt – von alten Göttern, Kriegen, Schicksalen

Lesung im Literaturzelt Lesung im Literaturzelt

Astrid Rauner entführte uns am frühen Morgen in ihrer Wodan-Saga in ein fantastisches Deutschland 100 Jahre vor Christus. Zu einer Zeit, als die keltische Kultur noch auf ihrem Höhepunkt ist, macht sich der Seher Aigonn zusammen mit der Sklavin Tiuhild auf die Suche nach dem sagenumwobenen Skandia, Tiuhilds Heimat, in dem die Vanirstöchter in einer verlorenen Kunst unterrichten können. Doch die Götter sind zu diesen Zeiten noch allgegenwärtig. Ob die beiden es trotz oder gerade wegen Wodans Interesse an ihnen schaffen werden, den Weg nach Skandia und zurück zu finden, erfahren wir erst am Ende der Geschichte.
Eberhard der Trickbetrüger wird zum Piraten wider Willen. Die Gäste des Literaturzeltes hatten viel Spaß an der „Keine Helden“-Geschichte von Nils Krebber. Der Vater von Tanja Kinkel erzählte vor der Lesung über die Organisation „Brot und Bücher“, die auf drei Kontinenten Bildung und Heilung zu Kindern bringt. Aus „Das Spiel der Nachtigall“ las die mehrfache Literaturpreisträgerin die amüsante und spannende Szene, in der Walther von der Vogelweide erstmals in politische Belange verwickelt wurde, während sie aus Manduchai den ersten Mord beschrieb, den Manduchai aus politischen Interessen begangen hatte.
Ulf Schiewe ist ein Spätzünder, was das Schreiben betrifft. Seinen ersten Roman verfasste er mit Ende 50. Seitdem hat er einen Flächenbrand entfacht, der zahllose begeisterte Leser zurücklässt. In seiner ersten Lesung stellte er seinen Mehrteiler "Herrscher des Nordens" vor. Im Zentrum der packenden Geschichte steht Harald Sigursson, eine historisch verbürgte Figur. Von Skandinavien aus unternimmt Harald eine abenteuerliche Reise bis an die Ränder der damals bekannten Welt und konkurriert schließlich mit seinem Neffen um den Thron von Norwegen.
Schiewes Roman blättert ein detailreiches und farbenfrohes Panorama der Wikingerzeit auf, dem sich Leser und Zuhörer kaum entziehen können. Zahlreiche interessierte Fragen aus dem Publikum rundeten die Lesung ab und zeigten, wie gut Schiewe sein Publikum verzaubern konnte. Das tat er bei der Premierenlesung von „Land im Sturm“ später am Tage noch einmal.
Sozialkritik versteckt in einem phantastischen Roman und das meisterlich: Julia Lange stellte einige Protagonisten aus „Irrlichtfeuer“ vor und verriet uns Dinge über ihre nächste Geschichte „Blutgesang“. Und dann kam Christian von Aster, nach dem die anderen Autoren nie lesen mögen, weil er, gleich welche Bühne er rockt, der große Zampano des Sprechtheaters ist. Koboldgeschichten, wie die Elfen die menschliche Liebe erleben und die größte Ohrfeige an die Unterhaltungsindustrie „Die Gentrifizierung des Wunderlandes“ ließen das Publikum jubeln. Am heutigen Sonntag verrät er uns einige Geheimnisse des letzten Schattenschnitzers. Mit der zauberhaften, lebensfrohen Musik von Gudrun Walther und Jürgen Treyz endete dieser wunderbare Tag im Literaturzelt.
Sonntag erwartet Euch neben „Bernd – das Brot“ und Jörg Olbrich (siehe Interview) Monika Pfundmeier, die erstaunenswerter Weise mit ihrem historischen Roman „Blutföhre“ den deutschen Selfpublisherpreis im letzten Jahr gewonnen hatte und Sonntag aus „Löwenblut“ lesen wird.
Voenix, Maler, Illustrator und Autor der europäischen Götterwelten kommt vom „Zelt der Begegnung“, in dem er die praktizierenden Heiden vertritt, zu uns herüber und liest aus seinem neuesten Buch „Der Gehörnte – eine Hommage an das Wilde im Mann“.
Feierlich vollendet das Literaturzelt sein Programm 2018 mit Clyátomon, einer szenischen Lesung mit Klangskulpturen von Andrea Bannert, und wird damit wiederholt seinem Auftrag gerecht, Musik und Literatur zu verbinden.

Amandara mit Nils und Susanne

Daemonia Nymphe

Hello my dear Spyros Giasafakis.The 11th Festival Mediaval -11 Questions for you.
1) Daemonia Nymphe are one of the Veterans of the Festival-Mediaval. Whenever you perform, your show is very entertaining but very special too. It is a big mistake to miss your performance, even if you don`t like the neoclassical sound. What can we expect this year and how important is the show for the music?
We are so happy to return to the Festival-Mediaval, one of our favourite festivals in the world. Thank you so much for your kind comment about our concerts, the audience also made it so special. We wouldn’t define our sound as neoclassical though, I think that this is too narrow to express our sound. Daemonia Nymphe may be defined by the fact that every show is different from one to the other and this is what you are going to experience this year, a new show!
2) If you remember the last years you visited Festival-Mediaval, what are the funniest or nicest experiences you have made?
Drinking raki with Blacky was one of the nicest moments together with the amazing response that we had from the audience last year. Can’t say about the funniest moments but can definitely say about the scariest ones when we suddenly found ourselves in front of the Krampus creatures.
3) Will you stay in Selb only for your show or do you have time to watch some shows this year? If yes which one you wanna see , or what is the most you are looking forward?
Unfortunately we can’t stay at the festival, although we would love to.
If we could, we would watch Euzen and Garmarna, because we have never seen them performing live. We would also love to meet Alan Stivell again; it was really nice chatting with him at the festival, and we haven’t seen our friends of Dandelion Wine for a while.
And of course it is always nice to meet our friends “The Moon and the Nightspirit”, ‘Omnia’ and ‘Faun’.
4) Sometimes I have problems to understand what you want to express with your show. Can you help me here a little bit and tell a little more what you wanna express.
There isn’t really anything particular that we intend to express with our shows. As the ancient Greeks who actually invented theatre as we know it today, we are also fascinated by the theatrical aspect of a performance. The ancient Greek play writers used to write the play, compose the music, create the scenery, the costumes and the props and perform it themselves.
Without trying to compare something here, we are also seeing the combination of different art forms as a whole, to create a unique and complete piece of art.
5) You are a band from Greece, but now living in London for a longer time. Is this your new home country or only a country of adoption by time?
Yes, Daemonia Nymphe originate from Hellas but we are actually an international band. We have and have had musicians from Jamaica, Wales, England Greece, Spain, Portugal and Turkey to name a few. We love London but we could indeed live anywhere; it doesn’t really matter where you live, as it does matter what you do. Having said that, living in different places extends your views about things, your inspiration comes from different sources and you somehow have the illusion of living longer. And because we want to live even longer, we are thinking to move to New York for a while.
6) I think you have most of your gigs in Britain but I think you perform in the whole world. Now Britains Brexit can bring a lot of disadvantages for you. What do you think general about the Brexit and can you imagine to leave London and live for example in Germany or in Greece again.
Yes, we perform around the world; we have performed in 14 countries so far in Europe and the USA. Brexit is a quite complicated issue to be discussed here. Until today there isn’t a clear view of what will happen after it takes place. Many Britons have regretted voting for it, nobody really knows what is going to change and even the politicians who govern the country don’t really have a clue. We don’t really believe that it will affect us that much, but then again, who knows what is going to happen?
7) You have made a soundtrack for a theater production in 2018. Surprising for a band. And you changed your music for Macbeth. Why Macbeth and do you love theater productions, musicals and therefore you did it?
It is not really surprising for us as we have been involved with theatre for a long time. We have composed music for many theatre productions including “Macbeth” for the National Theatre of Northern Greece. Macbeth is the only score that we released as an album.
Although it may be known in Germany, we have had excellent reviews for all the scores that we have done which were performed in the UK, Greece and Cyprus.
8) It is not so easy to read much about Daemonia Nymphe you are not a band who arouse attention. What can you tell us about the musicians behind Daemonia Nymphe?
Well, there are a lot of interviews online and it is possible to find quite a lot of them if you check online, although it is true that doing interviews is not the most favourite activity for us. We feel that there is more need for artistic creation than there is for discussions about the work itself. If there is a reason for us to say something, be certain that we will do it.
9) Let us look in the future of the band. Which ist the next ambitious aim you wanna reach with your band.
Well, we have many plans for the near future and we will actually announce most of them for the very first time here!
After Germany, we will perform in Greece and Belgium in the following months. We just entered the studio in London to record three brand new tracks which will be included in the digital re-release of the “Psychostasia” album at our bandcamp site https://daemonianymphe.bandcamp.com/ . The album will be released in November.
There are two recordings to be released in 2019, one of which is a remix album, collaboration with English musician Ian Williams, which will be released by an English label.
The other one is an album with fantastic female voices from around the world, who will sing a lullaby based on our “Witches’ Lullaby”.
10) I think if we look at the political situation worldwide, a lot of things are getting worse. And radicalism becomes stronger in many countries. Therefore music can be a mirror for the society.What do you think about it?
Obviously we are inspired and influenced by the place that we live in and generally by the world’s current situation among other things.
This can be easily acknowledged for example if you listen to tracks such as “Selene’s awakening Horos” which is actually a waltz. This was naturally composed when we moved to northern Europe and would probably not have happened if we were in Greece.
However music and art are not just the mirror of the society, in this sense actual mirrors can do a better job. Art and music are here to raise questions, to point out situations and to possibly open up people’s perspective.
11) Your Joker Question- if you have something which is important for you or which you wanna tell the people who read this interview make a question and give the answer.
We want to thank all the people who have been supporting us all these years.
Please check our sites: Facebook, Twitter, Youtube, Instagramm to follow our current and future activities.

Bernd Sonntag

WaldKrautFreu

WaldKrautFreu Suse

Seit 2005 tingelt Suse mit ihrem ungewöhnlichen Stand durch Deutschland, Holland und Belgien. Überwiegend auf Mittelalter- und Fantasymärkten ist sie zu finden. Und sie steht im Winter auf einem Weihnachtsmarkt in Esslingen am Nekar. Der dauert aber fünf Wochen.
Zunächst hatte sie sich anderen Händlern als Aushilfe angeschlossen, da sie das Reiseleben faszinierte. Und so konnte sie hinein schnuppern und ausprobieren, ob es tatsächlich ihr Leben ist. Als sie feststellte, dass es genau ihre Vorstellungen erfüllt, war es nur noch ein kleiner Schritt, ein eigenes Geschäft aufzubauen.
Sie hatte schon immer einen Hang zu Stoffen, Tüchern und Kräutern. Das ist ihre Welt. Sie verkauft genau das und zusätzlich Tee, Räucherstäbchen und Gewürze. Ihren Stand betreibt sie alleine. Ich habe ihr beim Aufbau zugesehen. Es ist faszinierend zu verfolgen, wie sie aus dicken Ästen ein Gerüst entstehen lässt und schließlich dieser liebevoll dekorierte Stand vor einem steht.
Von Mai bis zum Festival-Mediaval, das ihre letzte Station ist, dauert ihre Saison, während der sie herumfährt. Dann geht sie zurück ins Oldenburger Land und kümmert sich darum, ihren Warenbestand zu erneuern und den Stand zu warten und zu pflegen. So schleift und ölt sie zum Beispiel ihre Hölzer, damit sie schön und vor allem stabil bleiben. Auch die Dekoration für den Stand wird wieder auf Vordermann gebracht. Suse bezieht ihre Stoffe aus Deutschland, die Tücher kommen aus Indien.

Elkesch

Zeitreise vom 30jährigen Krieg über Wacken auf’s Mediaval

In der Premierenlesung seines neuen Werkes „Der tolle Halberstädter“, dem zweiten Teil seiner Saga „Geschichten des Dreißigjährigen Krieges“ werdet ihr nicht nur von fiktiven Protagonisten hören, sondern auch großen Namen der Geschichte wie Bischof Christian von Halberstadt oder Albrecht von Wallenstein.
Zunächst einmal, erzähl doch den Festivalgästen in drei Sätzen etwas zu dir und deiner Arbeit als Autor!
Mit dem Schreiben habe ich vor etwa fünfzehn Jahren begonnen. Damals habe ich eine Kurzgeschichte für einen Kinderkalender geschrieben, die dann auch tatsächlich genommen wurde. Danach habe ich mich mehr und mehr mit dem Schreiben befasst und heute ist es aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Das Schreiben ist schon lange sehr viel mehr als ein Hobby für mich. Es macht mir riesigen Spaß in meine Geschichten einzutauchen und ich merke, dass mir etwas fehlt, wenn ich mal für längere Zeit nicht dazu komme.
Inzwischen konnte ich rund zwanzig Kurzgeschichten veröffentlichen. "Der tolle Halberstädter" ist mein achtes gedrucktes Buch. Außerdem bin ich Stammautor der Onlineserie "Paraforce" auf www.geisterspiegel.de.
Du liest am Sonntag die Buchpremiere deines neuen Romans „Der tolle Halberstädter“, der zweite Teil deiner Geschichten des Dreißigjährigen Krieges. Wie hast du zu diesem Thema gefunden? Was fasziniert dich an dieser Epoche?
Das Mittelalter und die frühe Neuzeit fand ich schon immer spannend und lese auch gerne Romane, die in dieser Zeit spielen. Schon als Kind war ich fasziniert von den Nibelungen und habe die Artus-Saga verschlungen. Auf den dreißigjährigen Krieg bin ich über die Chronik unseres Dorfes gekommen. Damals sind die Spanier durch unseren Ort gezogen und haben ihn bis auf drei Häuser niedergebrannt. Ursprünglich wollte ich eine Kurzgeschichte zu diesem Thema schreiben, habe aber schnell gemerkt, dass diese Zeit Stoff für sehr viel mehr bietet. So bin ich auf die Idee gekommen eine Reihe zu schreiben, die den kompletten dreißigjährigen Krieg abbildet.
Du bist leidenschaftlicher Festivalgänger, hast du mir erzählt. Hattest du dabei schon häufiger Kontakt mit der Mittelalter-/Reenactmentszene?
Ich besuche zwei bis drei Metalfestivals im Jahr. In Wacken gibt es einen großen "Mittelaltermarkt" mit Bühne. Dort schaue ich mir in der Regel einige Bands an. Außerdem gibt es einige Mittelaltermärkte in meiner Gegend, die ich immer mal wieder besuche. Auf dem Mediaval bin ich zum ersten Mal und freue mich schon riesig auf die vier Tage in Selb.
Was beschäftigt dich, wenn du nicht gerade schreibst oder recherchierst? Übst du die Schriftstellerei nebenberuflich aus?
Hauptberuflich bin ich Leiter Rechnungswesen in einem Krankenhaus und habe den ganzen Tag mit Zahlen zu tun. In meiner Freizeit lese ich viel, höre Musik oder unternehme etwas mit meiner Familie oder mit Freunden. Außerdem bin ich seit über dreißig Jahren aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr unseres Ortes.
Welche Romane hast du in Zukunft in Planung? Wirst du dich weiter mit dem Dreißigjährigen Krieg beschäftigen oder gibt es noch ganz andere Pläne?
Von den "Geschichten des dreißigjährigen Krieges" plane ich mindestens sechs Bände, werde also noch ein paar Jahre damit beschäftigt sein. Für die Zeit danach habe ich eine Liste mit möglichen Nachfolgeprojekten. Diese umfasst etwa fünfzehn Punkte und wird immer länger :-)
Vor dem dreißigjährigen Krieg habe ich Geschichten geschrieben, die eher in den Bereich Fantasy fallen. Hier habe ich die ein oder andere Idee, die ich gerne schreiben würde. Es gibt aber auch Pläne für weitere historische Romane. Ich bin selbst gespannt, was ich wann umsetzen kann.

Das Interview führte Astrid Rauner.

Comic

Crew-Comic

Hanna Fuchs